Biometrische Daten
Biometrische Daten sind einzigartige, körperliche oder verhaltensbezogene Merkmale von Personen, die zur Identifikation oder Authentifizierung verwendet werden können. Dazu gehören u. a. Fingerabdrücke, Gesichtsmerkmale, Iris-Scans, Stimmprofile oder Bewegungsmuster (z. B. beim Tippen oder Gehen).
Da diese Merkmale individuell, dauerhaft und oft nicht veränderbar sind, gelten biometrische Daten als besonders sensibel – sowohl technisch als auch datenschutzrechtlich.
Beispiele für biometrische Daten
- Fingerabdruck (z. B. bei Smartphone-Entsperrung)
- Gesichtserkennung (z. B. Face ID, Überwachungssysteme)
- Iris-Scan oder Retina-Muster
- Stimmabdruck (z. B. in Sprachassistenten oder Hotline-Systemen)
- Handvenenmuster oder Gangbild (zunehmend in Hochsicherheitsbereichen)
Wo werden biometrische Daten eingesetzt?
- Zugangs- und Identitätskontrolle (z. B. Passkontrolle, Gebäudesicherheit, Bankanmeldung)
- Smartphones und Laptops (z. B. Face ID, Fingerprint-Sensor)
- Bezahlsysteme
- Gesundheitswesen und Forschung
- Arbeitszeiterfassung oder Zutrittssysteme in Unternehmen
Datenschutz und Risiken
Biometrische Daten gelten laut DSGVO als besondere Kategorie personenbezogener Daten. Das bedeutet:
- Ihre Verarbeitung ist grundsätzlich verboten, außer unter engen Voraussetzungen (z. B. ausdrückliche Einwilligung, gesetzliche Erlaubnis).
- Ein Datenleck ist besonders heikel, da biometrische Merkmale nicht zurückgesetzt werden können – anders als ein Passwort.
Vorteile
- Bequeme und schnelle Authentifizierung
- Schwer fälschbar, da an die Person gebunden
- Erhöhte Sicherheit, z. B. bei Mehr-Faktor-Authentifizierung
Herausforderungen
- Datenschutzrechtlich streng geregelt (Art. 9 DSGVO)
- Gefahr des Missbrauchs oder ungewollter Weiterverwendung (z. B. bei Gesichtserkennung in der Öffentlichkeit)
- Technisch anfällig für Fehler oder Bias, z. B. durch schlechte Lichtverhältnisse oder nicht repräsentative Trainingsdaten
