Canonical Day
Ein Canonical Day ist ein Begriff aus der Datenanalyse und dem Tracking, der dazu dient, zeitliche Unterschiede in der Datenverarbeitung zu vereinheitlichen. Der Ausdruck „canonical“ bedeutet so viel wie „vereinheitlicht“ oder „standardisiert“. Ein Canonical Day ist also ein systemseitig festgelegter „Stichtag“, an dem alle Daten eines Tages zusammengefasst und ausgewertet werden, unabhängig davon, wann genau sie technisch eintreffen.
In großen Tracking- oder Analytics-Systemen (z. B. bei Google Analytics, Data Warehouses oder serverseitigem Tracking) kann es vorkommen, dass Ereignisse zeitverzögert eintreffen – etwa durch:
- Zeitverschiebungen (verschiedene Zeitzonen)
- verspätete API-Aufrufe (Batch-Verarbeitung)
- technische Verzögerungen im Tracking
Um trotzdem saubere Tagesstatistiken zu erzeugen, wird ein Canonical Day als konsistenter Referenzzeitraum definiert – meist in UTC oder in einer festgelegten Plattform-Zeitzone.
Beispiel
Eine Nutzerin aus Berlin tätigt um 23:45 Uhr Ortszeit einen Kauf. Der Event trifft aber erst nach Mitternacht im Server ein – in UTC ist es vielleicht noch 21:45.
Damit der Kauf trotzdem dem richtigen Kalendertag zugeordnet wird (aus Sicht des Unternehmens oder Reportings), wird er dem „Canonical Day“ zugewiesen – also z. B. dem 12. Mai, auch wenn der Server ihn erst am 13. Mai verarbeitet.
Typische Einsatzbereiche
- Web-Analytics und Conversion-Tracking
- Server-side Tracking oder CDPs
- Business Intelligence & Reporting-Systeme
- Abgleich von Daten aus verschiedenen Zeitzonen
- Batch-Importe aus CRM- oder E-Commerce-Systemen