Data Retention
Data Retention (deutsch: Datenspeicherung oder Aufbewahrungsdauer) beschreibt, wie lange Daten in einem System gespeichert bleiben, bevor sie automatisch gelöscht, anonymisiert oder archiviert werden. Die Festlegung der Data Retention ist ein zentraler Aspekt in Analytics-Strategien, Datenschutzkonzepten und Compliance-Vorgaben.
In Tools wie Google Analytics, CRM-Systemen oder CDPs kann oft eingestellt werden, ob Daten 14 Monate, 26 Monate oder unbegrenzt gespeichert werden sollen – abhängig von rechtlichen Vorgaben, technischen Anforderungen und Unternehmenszielen.
Warum ist Data Retention wichtig?
- Datenschutz & DSGVO: Personenbezogene Daten dürfen nicht „auf ewig“ gespeichert werden – es braucht einen legitimen Zweck und klare Speicherfristen.
- Systemperformance & Speicherkosten: Weniger Daten = schnellere Systeme.
- Datenstrategie: Wie lange zurück sollen Trends, Funnels oder Customer Journeys analysiert werden können?
Beispiel
Ein Unternehmen nutzt Google Analytics. Dort ist standardmäßig eine Data Retention von 14 Monaten eingestellt.
Wenn diese Einstellung nicht angepasst wird, gehen ältere Nutzerdaten automatisch verloren und Langzeitvergleiche sind nicht mehr möglich. Für Webanalyse-Teams ist das kritisch, wenn saisonale Trends oder wiederkehrende Muster bewertet werden sollen.
Typische Anwendungsbereiche
- Webanalyse & Reporting-Tools
- CRM- und E-Mail-Marketing-Systeme
- Data Warehouses & Customer Data Platforms (CDPs)
- Cloud-Dienste & Backup-Strategien
Herausforderungen
- Rechtlich sauberer Umgang mit personenbezogenen Daten erforderlich
- Abwägung zwischen Datenschutz, Analysebedarf und Geschäftsinteressen
- Automatische Löschungen können historische Vergleiche unmöglich machen
- Unklare Verantwortlichkeiten („Wer entscheidet über die Speicherfrist?“)
Data Retention regelt, wie lange Daten gespeichert werden dürfen (oder sollten). Sie ist ein entscheidender Faktor für Datenschutz, Datenstrategie und Analysequalität.