Eine kleine Funktion mit großer Wirkung

Bild: Eine kleine Funktion mit großer Wirkung

Es gibt diese scheinbar kleinen Updates in der digitalen Welt, die auf den ersten Blick wie technische Randnotizen wirken – und sich dann als strategische Gamechanger entpuppen. Seit kurzem gehört dazu ein neues Feature bei Instagram, das es professionellen Accounts erlaubt, ihre öffentlichen Beiträge auch außerhalb der App sichtbar zu machen. Genauer gesagt: Google und Bing dürfen die Inhalte indexieren, also bei passenden Suchanfragen in ihren Ergebnislisten anzeigen. Wer also beispielsweise einen stimmungsvollen Reel über eine touristische Region, eine Gesundheitskampagne oder eine kommunale Veranstaltung postet, hat plötzlich die Chance, nicht nur im eigenen Feed gefunden zu werden, sondern in der großen Welt der Suchmaschinenpräsenz mitzumischen. Und das, ohne dafür eine Zeile HTML zu schreiben oder an der eigenen Website etwas zu ändern.

Als wir bei Denkströme von dieser Neuerung erfuhren, war unsere erste Reaktion: interessant. Doch aus der beruflichen Erfahrung heraus folgte schnell der zweite Gedanke: riskant? Denn was zunächst wie ein smarter Sichtbarkeits-Booster klingt, wirft bei näherer Betrachtung wichtige Fragen auf. Können Instagram-Posts durch ihre Indexierung die mühsam aufgebaute SEO-Performance einer Website untergraben? Besteht die Gefahr, dass ein impulsiv formulierter Social-Media-Post plötzlich zum dominanten Google-Ergebnis für einen zentralen Suchbegriff wird? Und was bedeutet das alles im Lichte des Google Core Updates, das parallel ausgerollt wird und die Bewertung von Inhalten grundlegend verändert?

Wir haben uns auf Spurensuche begeben, analysiert, verglichen, bewertet. Und wir können heute sagen: Die neue Sichtbarkeit von Instagram-Posts in Suchmaschinen ist eine Möglichkeit. Aber wie so oft liegt der Unterschied zwischen Chance und Stolperfalle in der Strategie.

Denn klar ist: Wer mit professionellem Account, öffentlichem Profil und aktivierter Sichtbarkeitseinstellung postet, spielt ab sofort auf einem größeren Spielfeld. Ein Reel, das bislang innerhalb der App Wirkung zeigte, kann nun auch jemandem begegnen, der bei Google nach einem bestimmten Ort, einer Therapieform oder einem Veranstaltungsangebot sucht. Das ist besonders für Tourismusakteure, Gemeinden oder Gesundheitsanbieter spannend, die mit hochwertigen visuellen Inhalten punkten. Plötzlich landen Beiträge dort, wo vorher nur Websites und Portale erschienen. Das ist Sichtbarkeit, die bisher nicht zu haben war – kostenlos, organisch und potenziell sehr wirksam.

Doch diese neue Reichweite kommt nicht ohne Bedingungen. Denn der Kontext eines Instagram-Posts ist ein anderer als der einer Website. Was innerhalb der Plattform mit Emojis, Hashtags und einer lockeren Tonalität funktioniert, kann in der Google-Ergebnisspalte ganz anders wirken. Der gleiche Post, der im Feed charmant war, wirkt zwischen Fachartikeln oder offiziellen Seiten vielleicht plötzlich zu flapsig, unklar oder gar deplatziert. Und da Google Inhalte nach ihrer Relevanz für eine bestimmte Suchanfrage bewertet, kann es durchaus passieren, dass ein visueller Kurzinhalt einer durchdachten Landingpage den Rang abläuft – zumindest dann, wenn er schneller, direkter oder emotionaler auf die Nutzerintention einzahlt.

Genau hier schlummert das Risiko: dass Content-Kanäle sich nicht ergänzen, sondern sich ungewollt Konkurrenz machen. Dass ein Instagram-Beitrag Sichtbarkeit abzieht, anstatt sie zu ergänzen. Dass Nutzer auf Instagram stecken bleiben, weil keine klickbare Verbindung zur Website führt. Oder dass Inhalte indexiert werden, die fachlich korrekt, aber visuell veraltet oder stilistisch nicht mehr tragfähig sind. Besonders im Gesundheitswesen ist dies ein sensibler Punkt: Wer hier über Google gefunden wird, erwartet Seriosität, Einordnung, Aktualität. Kurze Posts können dann bestenfalls Aufmerksamkeit erzeugen, aber selten inhaltlich überzeugen.

Und was sagt Google dazu? Das aktuelle Core Update, das in den letzten Wochen sukzessive ausgerollt wurde, zielt darauf ab, die Qualität von Suchergebnissen weiter zu verbessern. Nicht einzelne Plattformen stehen im Fokus, sondern die Frage: Welche Inhalte bieten echten Mehrwert, erfüllen die Suchintention, sind hilfreich, vertrauenswürdig? Dass nun auch Instagram-Posts mitspielen dürfen, ändert an dieser Philosophie wenig. Es bedeutet nur: Das Spielfeld ist größer geworden. Und es liegt an uns, jeden einzelnen Kanal bewusst zu bespielen.

Unsere Empfehlung nach dieser intensiven Auseinandersetzung ist deshalb kein pauschales Ja oder Nein, sondern ein: Ja, wenn Sie es durchdacht angehen. Wer die Sichtbarkeit seiner Instagram-Posts für Suchmaschinen nutzen möchte, sollte sich bewusst sein, dass jeder Beitrag damit zu einem Teil des öffentlichen Markenbilds wird. Ein Post, der bei Google auftaucht, ist mehr als ein kurzer Social-Media-Moment – er ist ein Aushängeschild. Und entsprechend sollte er gestaltet, formuliert und inhaltlich verankert sein. 

Für unsere Kundinnen und Kunden aus dem Tourismusbereich sehen wir große Chancen. Hier gewinnen Bilder, kurze Videos und emotionale Momentaufnahmen überproportional an Bedeutung. Wer den Blick über das Alpenpanorama, das Dorffest am Seeufer oder die Stimmung im Kurhotel einfängt, kann über Instagram-Posts nun auch neue Gäste erreichen, die einfach nur nach "Urlaub Allgäu Oktober" googeln. In Kommunen kann das neue Feature helfen, Veranstaltungen, Beteiligungsangebote oder Infrastrukturprojekte schnell sichtbarer zu machen. Und im Gesundheitswesen kann Instagram genutzt werden, um Vertrauen zu schaffen – vorausgesetzt, man trennt klar zwischen niedrigschwelligem Zugang und fachlicher Tiefe, die weiterhin auf der Website stattfindet.

Was uns wichtig ist: Diese neue Sichtbarkeit ist kein Selbstläufer. Sie braucht Planung, strategisches Denken und ein gutes Gespür für Ton, Bildsprache und Botschaft. Wir begleiten Sie gerne dabei, den richtigen Weg zu finden: Wann lohnt sich die Freigabe für Suchmaschinen? Welche Inhalte eignen sich? Wie lassen sich Instagram und Website sinnvoll aufeinander abstimmen? 

Sichtbarkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis guter Entscheidungen. Und die treffen wir am liebsten gemeinsam mit Ihnen.

Abstrakte Wellen aus Blau- und Goldtönen fließen elegant von links ins Bild – symbolisieren Dynamik, Eleganz und digitale Bewegung
Denkströme Update Newsletter

Melden Sie sich jetzt an und bleiben Sie immer auf dem Laufenden über die spannenden Impulse und Einblicke, die Denkströme zu bieten hat!

Jetzt anmelden
Übersicht der Standorte in Deutschland
Zentrale Geschäftsleitung
Tilsiter Straße 16a
87439 Kempten
Büro München
Hopfenstraße 8
80335 München
Büro Hamburg
Neuer Wall 10
20354 Hamburg

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Die Informationen zu Ihrem Nutzerverhalten gehen an unsere Partner zum Zwecke der Nutzung für Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die sie unabhängig von unserer Website von Ihnen erhalten oder gesammelt haben. Um diese Cookies zu nutzen, benötigen wir Ihre Einwilligung welche Sie uns mit Klick auf „Alle Cookies akzeptieren“ erteilen. Sie können Ihre erteilte Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 a) DSGVO) jederzeit für die Zukunft widerrufen. Diesen Widerruf können Sie über die „Cookie-Einstellungen“ hier im Tool ausführen.

Hinweis auf Datenverarbeitung in den USA durch Videodienst Vimeo: Wenn Sie auf "Alle Cookies akzeptieren“ klicken, willigen Sie zudem ein, dass ihre Daten i.S.v. Art. 49 Abs. 1 S. 1 lit. a) DSGVO in den USA verarbeitet werden dürfen. Die USA gelten nach derzeitiger Rechtslage als Land mit unzureichendem Datenschutzniveau. Es besteht das Risiko, dass Ihre Daten durch US-Behörden, zu Kontroll- und zu Überwachungszwecken, verarbeitet werden. Derzeit gibt es keine Rechtsmittel gegen diese Praxis vorzugehen. Sie können Ihre erteilte Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen. Diesen Widerruf können Sie über die „Cookie-Einstellungen“ hier im Tool ausführen.